Was wäre Sex ohne Humor? Langweilig. Oder Arbeit?
Für mich, für uns, gehört Humor immer dazu. Wir lachen über Missgeschicke, über Bemerkungen, über ein Kitzeln, über uns. Damit meine ich nicht ein gemeines Auslachen, sondern ein miteinander lachen, wie es in einer liebevollen Beziehung sein sollte.
Es fällt mir schwer, mich an einzelne Szenen zu erinnern, da eigentlich immer mal wieder was passiert, das uns zum Lachen bringt. Mal ist es meine offensichtliche Feststellung, dass das bestimmt wehtun wird, die meinen Mann zum Lachen bringt (und mich ansteckt). Mal ein Kitzeln, wo doch eigentlich Schmerz sein sollte (Kitzelfolter ist nicht so meines, außerdem bleibt einem da schnell das Lachen im Hals stecken).
Wer ist nicht schon mal über die Bettkante gerollt? Oder hat beim Sex im Freien einen Ameisenbau erwischt? Wir auf jeden Fall. Schon mal mit einem Bein in der Hose hängen geblieben und äußerst unelegant auf das Bett oder Sofa gestürzt? Wir lachen über solche Dinge.
Wer ein Haustier hat, weiß, dass diese oft im falschen Moment hereinkommen, dass sie das Bett belegen, wenn man selbst es nutzen möchte, dass sie gerne an Stellen schnuppern, an denen man gerade keine feuchte und kalte Schnauze erwartet, dass sie sich gerne dazulegen, wenn man sich (für die Tiere) unverhofft auf dem Boden niederlässt. Auch darüber lachen wir, anstatt uns zu ärgern.
Weil ich eben solche Situationen nicht mehr nachvollziehen kann, weil sie einfach aus der Situation heraus komisch sind, bringe ich euch lieber ein Beispiel aus Love Me – The Hard Way. So ungefähr haben wir es schon oft erlebt …
„Ich wollte mit dir reden!“
Seine Nackenhaare stellten sich auf. Genau das passierte, wenn man einer Frau die Zeit ließ, sich ganze Sätze auszudenken! Anstatt zu antworten, knöpfte er sein Hemd auf.
„Luke, ich sagte, wir müssen reden!“
Er streifte sich das Hemd von den Schultern, nicht ohne sich dabei bestmöglich zu präsentieren. Einen Bauch zum Einziehen besaß er nicht, aber auch er wusste, wie man mehr Spannung in die Muskulatur brachte. In dieser Haltung kam sein Sixpack am besten zur Geltung. Als Nächstes öffnete er den Gürtel und zog ihn – allein um des Effektes willen – langsam, mit einem befriedigend sirrenden Geräusch, durch die Schlaufen, dann ließ er ihn provozierend in die Mitte des Bettes fallen. Okay, das hatte nicht nur Wirkung auf Emma. Auch sein Schwanz reagierte wie ein gut dressierter Hund und machte Männchen.
Seine Vorstellung wurde ein wenig ins Wanken gebracht von dem Fellbündel, das sich laut schnurrend an sein linkes Bein warf und ihn buchstäblich aus dem Gleichgewicht brachte, während er seine Schuhe abstreifte.
Baxter, die Monsterkatze. Er schob sie mit dem Fuß beiseite und machte weiter. Nachdem die Hose in einem Haufen auf dem Boden lag und er wieder Emmas volle Aufmerksamkeit erlangt hatte, was er nicht zuletzt seinen bis zum Äußersten gestrafften Shorts schuldete, wurde er erneut abgelenkt durch eine Bewegung auf dem Boden. Dickens trampelte mit ausgefahrenen Krallen auf seiner Hose herum. Dabei zog er gerade einen Faden mit, der eine weiße Spur in dem dunklen Stoff hinterließ.
Ein wenig irritiert wandte er sich wieder Emma zu. Sie schaute anders. Nicht mehr ärgerlich, eher so, als kaue sie auf einer Zitrone herum. Was sollte das?
Als Alf auf das Bett sprang und sich auf den Gürtel stürzte, als wäre er ein gegnerischer Kater, wurde seine aufkommende Wut gleich wieder erstickt. Emma lachte. Ein Glucksen, dann Prusten, schließlich ein offenes, herzhaftes Lachen, das Lukes Herz berührte und ihm ein Grinsen abrang. Noch nie hatte er sie lachen hören, allenfalls kichern. Wie schön das klang! Hell, freundlich, mitreißend.
In diesem Moment schwor er sich, dass er alles tun würde, um Emma so oft wie möglich lachen zu lassen.
Natürlich ließ er die Gelegenheit nicht verstreichen. Mit einem Satz war er bei ihr, schneller als die Katze, mindestens ebenso elegant. Überhaupt nicht elegant flog Emma aufs Bett und landete mit dem Gesicht nur knapp neben Alf, woraufhin dieser entsetzt die Flucht ergriff.
Ha! Er würde sich schon noch als Herr der Katzen erweisen! Aber zunächst musste er diese hier zähmen, die sich immer noch gegen seinen Charme wehrte und erst recht gegen seine Dominanz. Schluss damit!
„So, meine Schöne. Wir werden erst ein wenig spielen, danach reden wir, solltest du es dann immer noch wollen.“
Dieser Beitrag ist Teil einer Blogparadevon BDSM-Bloggern, die begonnen hat mit einer Beschimpfung, einer peinlichen Verwechslung, einem Plädoyer für Authentizität und Toleranz und weitergeht mit Falbalus/The Training of O und dem DOMpteur/The Art of Pain. Ganz neu dabei ist KinkmitHerz.
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