Geständnis

Okay, okay, ich gebe es zu: Ich bin froh, dass Weihnachten vorbei ist. Und Silvester und Neujahr und überhaupt die Zeit zwischen den Jahren. Nicht zu vergessen den Jahresanfang mit allem, was dazugehört.

Ich mag Weihnachten. Ehrlich. Aber leider bleibt gerade an diesen Tagen überhaupt keine Zeit zum Spielen.

Man denkt, man hat Zeit ohne Ende. Jedes Jahr falle ich darauf herein. Und dann? Besuche, Gegenbesuche. Essen, Trinken, Quatschen. Das ist schön. Aber es ist kein Sex. Außer Haus sein, Leute im Haus, ständig, morgens, abends, nachts. Keine Zeit, das Spielzeug auszupacken, geschweige denn irgendetwas zu benutzen, das laute Geräusche macht. Und na ja, wenn das schon zu laut ist, darf ich auch nicht laut sein. Mist.

Deshalb bin ich froh, wenn alles wieder vorbei ist. Ruhe einkehrt, Alltag. In jeder Beziehung. In unserer Beziehung.

Überhaupt mag ich den Alltag am liebsten. Alltag heißt alle Tage. Alltag heißt, dass alle Tage bis zu einem gewissen Grad planbar sind, dass man sich die Zeit einteilen kann. Das heißt nicht, dass im Alltag alles alle Tage gleich ist, dass alles geplant wird. Nur, dass es möglich ist. Dass wir wissen, wann wir alleine sind. Wann wir laut sein dürfen. Wann ich laut werden darf.

Dann ist für mehr Zeit als für einen Quickie, nämlich für Vorbereitung und ausführliche Spiele. Für Gedankenreisen und Kopfkino und das Kribbeln beim Zusehen und das Herzklopfen, wenn es heißt: „Zieh dich aus!“

Wenn Hände sich unversehens in die Haare krallen, wenn ein Schlag unverhofft auftrifft und die Energie durch den Körper fließt, wenn alles zugleich langsamer wird und schneller. Langsamer die Wahrnehmung, schneller der Herzschlag. Wenn Muskeln sich zusammenziehen, Nippel hart werden, Gänsehaut entsteht.

Manchmal reicht schon ein Vorbeistreifen dafür, nicht einmal Hautkontakt. Ein Anheben der Hüfte, damit der Po noch seinen Schenkel berührt. Eine Drehung des Oberkörpers, damit eine Brust sich an seinen Arm drückt. Klar kann man das auch, wenn Menschen um einen herum sind, aber es ist nicht das Gleiche. Nein, gar nicht das Gleiche.

Jetzt ist wieder Alltag. Wunderbar. Ich freue mich auf das neue Jahr.

Ich hoffe, ihr freut euch auch und wünsche euch viel Zeit zum Spielen, welche Spiele ihr auch immer bevorzugt.

 

Ein Gedanke zu “Geständnis

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