Während meine letzte Kurzgeschichte (soll heißen: nur ca. 80 Taschenbuchseiten) im Lektorat weilt, lasse ich mich für den nächsten Roman inspirieren. Darin soll ein Koch mitspielen.
Wisst ihr eigentlich, wie sexy ein Mann in der Küche aussehen kann? Er sollte natürlich keine Schürze tragen, oder wenn, dann zumindest den Oberkörper darunter freimachen.
Was mir am besten gefällt, sind immer noch hochgerollte Hemdsärmel, da kommen die sehnigen, haarigen Unterarme so schön zur Geltung … Hmmmm!
Jetzt aber zurück zum Thema: Ein Mann in der Küche. Da fällt mir ein wunderschönes und zugleich witziges Kochbuch ein, das ich euch kurz vorstellen werde. Ich bin gespannt, wer das schon kennt:
Fifty Shades vom Huhn von F. L. Fowler
Sowohl Rezepte als auch die dazugehörigen Geschichten (Unterwerfung aus Sicht des Huhns) sind zugleich witzig, kochbar und schmackhaft, aber ein Hammer sind die Bilder darin. Die Rückseite des Buches gibt eine Ahnung davon …
Schon der Klappentext verlockt zu sinnlichen Genüssen:
Knackige Schenkel, straff verschnürt; saftige Brüste, die auf den leidenschaftlichen Biss der Zähne warten; weiche, nachgiebige Lenden, von denen das Öl tropft… 50 verführerische Rezepte, die jedes Essen in eine Orgie der Lust verwandeln!
Ein unschuldiges und unverdorbenes Huhn und ein dominanter Koch – welch eine Kombination! Gemeinsam gehen die beiden den Weg von jungfräulicher Unschuld bis zur goldbraunen Ekstase. Langsames Schmoren, scharfes, unbarmherziges Braten, extravagante Verschnürungen, saftige Füllungen, kreative Salbungen mit genau der richtigen Würze, ausgeführt von geschickten Fingern – seine Kunst macht seine geflügelte Dienerin zu Wachs in seinen Händen.
Wer gut englisch kann, darf sich auch die Originalversion antun: Fifty Shades of Chicken
Na, traut sich ein Mann, mir ein genauso sexy Bild zu schicken? Ich verspreche auch, ich veröffentliche es nur hier, es bleibt also quasi unter uns 😉
Da läuft nicht nur die Soße an den Schenkeln runter. Da läuft mann auch das Wasser im Mund zusammen.
😉
So soll es sein! Und dran knabbern darf man auch, es sogar regelrecht verschlingen!
Ach ja, Hühnchen darf man sogar in aller Öffentlichkeit mit den Fingern essen 😉
Ich habe dieses Buch. Eine großartige und großzügige Freundin hat es mir geschenkt.
Es ist wirklich zum Hineinknien schön gemacht und mit einer Prise Humor perfekt abgeschmeckt.
Derzeit liegt es bei meinem Mann mit der Bitte, sich ein Rezept für ein gemeinsames, privates Küchenfest auszuwählen. Es liegt da schon länger, er scheint es intensiv zu studieren …
Erotik im Zusammenhang mit Essen ist übrigens ein Thema, auf das ich schon immer angesprungen bin. Das geht vom Betrachten praller Früchte und Riechen sinnlicher Düfte beim Einkaufen los, mit dem Küchenwein und der begleitenden Musik weiter und endet mit dem (sonst nicht so meinem) Wunsch nach einem Sklaven, der sich um den Abwasch kümmert.
Zugegeben, das ist nur eine Variante, es gibt auch noch eine schmerzhaft-romantische …
Wölfin
Liebe Wölfin,
ich teile deine Einschätzung von Erotik und Essen. Essen ist so sinnlich, wenn man es so tut, wie es sein soll: mit allen Sinnen.
Und dass deinem Mann die Auswahl schwerfällt, kann ich mir denken. Die Bilder alleine sind schon so anregend, dass man sich kaum für ein Gericht entscheiden kann.
Viel Spaß bei eurem privaten Küchenfest, das hoffentlich schon mit den Vorbereitungen beginnt und dann auf eure spezielle Art und Weise endet, ob schmerzhaft oder lustvoll oder einfach nur satt und zufrieden …
Margaux
Übrigens nur der Vollständigkeit halber Susan Weinberger behandelt dieses Thema auch in ihrem Buch „Schule der Genüsse“. Empfehlenswert
Lieber Waldstern,
danke für den Tipp.
Ich habe hineingelesen, anregende Kombination bis jetzt. Ich werde es mir auf jeden Fall besorgen.
Letztlich ist es nicht wirklich wichtig, aus welcher Kombination/Sicht SM beschrieben wird, Anregungen kann man sich immer holen.
Die Bewertungen sind recht gegensätzlich, also bin ich gespannt, wie es mir gefallen wird.
Sorry für den Tippfehler, die Autorin heißt: Susan Winemaker.
Wenn du Englisch kannst bzw. Englisch die für dich leicht zu lesen ist, empfiehlt sich gegebenenfalls das englische Original zu lesen
https://www.amazon.com/Concertina-Loves-Dominatrix-SUSAN-WINEMAKER/dp/1416526897
Die Kritiken sind dort wohl, wie ich gerade sah, etwas besser .
Die Autorin des Buches machte mit ihrer Veröffentlichung einige Furore und trat auch bei den üblichen Fernsehshows auf, allerdings habe ich ihre Interviews jetzt nicht gefunden. Lediglich diesen Diskussionsbeitrag über Paraphilia:
https://www.youtube.com/watch?v=zwiY-pGyJnE&t=4287s
Wenn ich an das Buch zurück denke, ist mir positiv in Erinnerung, dass sie über ihre Gefühlswelt sprach. Negativ war für mich einzig, dass der Wechsel von Philosophin/ Köchin zu einer Domina irgendwie nicht schlüssig dargestellt wurde. Sie war es halt auf einmal, aber warum?
Ich finde dies insofern interessant, da ich beruflich einige solcher Damen kenne und unisono sich die entsprechende Berufsausübung aus der Heranführung an das Thema durch irgendeinen Liebhaber und der nachfolgenden Entscheidung entwickelte (nach dem Ende der Beziehung zu dem Liebhaber), jetzt will ich es aber richtig wissen.
Viel Spaß beim Lesen
Waldstern
Nun, mit einem Bild kann ich leider nicht dienen.
Aber mit einem anderen – meinem – Blickwinkel.
Da die Kochkünste von mir eher bescheidener Natur sind, sehe ich eine Köchin, die die Zubereitung übernimmt. Ob der Mann dabei gewisse Arbeiten, dieser oder jener Natur, verrichtet, wird nicht nur durch das Kücheninventar, in Gestalt der Kochlöffel, vorgegeben, sondern welcher Heißhunger wohl zuerst gestillt werden muß.
Wie viele Gänge das Menü tatsächlich aufweisen wird, sollte der Phantasie der beiden Genießer überlassen bleiben, ohne zu sehr an den Buchstaben des ausgewählten Rezeptes zu kleben.
Wenn die Köchin den Appetit des Herrn noch durch ein Amuse-Gueule weiter anreizen möchte, sollte sie es tun und ihn überraschen.
Zum Buch: Die Auswahl eines Rezeptes fällt tatsächlich schwer.
Lieber Jäger,
mir scheint, du kennst eine solche Köchin, die die Arbeit übernehmen kann. Sicher hat sie auch die nötige Ausstattung, z.B. ein Korsett (und sonst nichts)?
Das mit dem Heißhunger ist so eine Sache – stillt man ihn zu früh, ist das Fest schnell vorbei. Lieber mehrere Gänge, die aber nicht den Magen belasten sollen (oder die Köchin), und die auch dich nicht so sehr „abfüllen“, dass die weiteren ihren Reiz verlieren …
Slow Food sozusagen.
Zur Auswahl: Es gibt eine Reihe von Gewürzen, denen man anregende Wirkung nachsagt. Vielleicht könnte das ein Kriterium sein, um so auch die Länge des Menus zu beeinflussen.
Lass es dir schmecken (Frau und Essen!)
Margaux