Doch welches?
Sein Eigentum zu zeichnen oder seine Partnerschaft zu dokumentieren ist ein Verlangen, das vermutlich so alt ist wie die Menschheit. Nicht umsonst tragen wir Eheringe, Freundschaftsringe oder -bändchen, Ketten mit Teilen von Herzen, die zusammen-gehören. Denn genau das wollen wir auch nach außen hin zeigen: Wir gehören zusammen. Oder, wie im BDSM eher üblich: Der andere gehört mir – ich gehöre jemandem.
Doch wie zeigt man das?
Es gibt natürlich die temporären Male, die jeder kennt: Striemen von Stockhieben oder einer Peitsche, ein verfärbter Hintern oder Oberschenkel von einem sehr ausgiebigen Spanking, Male von Wäscheklammern, Brandmale, Nadelstiche oder Ritzer in der Haut von Knife Play. Manche dieser Zeichen bleiben bestehen, gerade Brandmale oder Ritzer verheilen zwar, hinterlassen aber Narben.
Oder noch kurzlebiger: Sperma oder Urin oder Vaginalsekret auf der Haut, im Gesicht, in den Haaren. Für den Moment schön, aber nach der nächsten Dusche/Haarwäsche wieder weg.
Schaut man sich in der Szene um, findet man vor allem den Ring der O als Kennzeichen. Gemeint ist damit ein schwerer Metallring, an dem in einer Kugel ein kleinerer Ring beweglich gefasst ist. Oft wird dieser allgemein als Zeichen der Zugehörigkeit in die Community der BDSM-Praktizierenden angesehen. Manchmal wird er in einer Zeremonie graviert als Geschenk überreicht, aber ich weiß auch von einigen, die sich selbst den Ring gekauft haben.
Ich persönlich mag das Symbol nicht so sehr, unter anderem, weil es nicht das Original aus dem Buch ist, sondern ein Ring, der in einer der Verfilmungen getragen wurde. Klar kann man die Symbolik anerkennen – der kleine Ring erinnert an eine Vorrichtung, an der man Tiere anleint.
Zum anderen missfällt mir das Symbol, weil mir seine Bedeutung viel zu weit geht. Wer das Buch gelesen hat (Pflichtlektüre!) weiß, dass Pauline Réage den Ring nicht einfach als Zeichen ansieht für eine unterworfene Frau. Vielmehr bezeichnet er eine Sklavin, die allen Mitgliedern des Zirkels zur Verfügung steht/stehen muss. Das ist nicht das, was ich unter BDSM verstehe, das ist mir zu viel Metakonsens.
Im Buch beschrieben ist eine andere Form: Ein schwerer Ring mit einer Scheibe, dieser „… trug in Nielloarbeit ein goldenes Rad mit drei Speichen, die spiralenförmig gebogen waren, wie beim Sonnenrad der Kelten.“ (Pauline Réage, Geschichte der O)
Von einer BDSM-Gruppierung in den USA wurde ein Emblem gesucht und von Quagmire entworfen (die Geschichte kann man auf Englisch hier nachlesen: http://emblemproject.sagcs.net/history.html), und zwar speziell mit der Absicht, ein Erkennungszeichen zu finden, das nicht auffällig ist und auf diskrete Weise zeigen soll, dass der Träger BDSM praktiziert, also Teil der Community ist. Dabei griff Quagmire auf die Beschreibung in ‚Geschichte der O‘ zurück, versuchte aber auch, die Bedeutung des eigentlichen Symbols zu berücksichtigen. Er wollte ein Symbol, das eben nicht offensichtlich ist, das nicht auffällt, das möglichst wenig vorbelastet ist.
Unter diesem Aspekt finde ich die Triskele (oder genauer gesagt, die Abwandlung der Triskele zum BDSM-Emblem) gut, auch wenn der Hintergrund fragwürdig ist. Immerhin ist aus der Beschreibung etwas Neues entstanden, etwas das einen bestimmten Zweck erfüllt.
Ich selbst habe inzwischen diverse Schmuckstücke, die einfach nur eine Triskele zeigen, sie sind ganz unauffällig zu tragen und man kann, wenn man sich nicht outen möchte, auf die Herkunft als keltisches Symbol verweisen oder auf eine Fahrt in die Bretagne, die die Triskele im Wappen trägt.
Aber zurück zur Kennzeichnung.
Einen Ring kann man abnehmen. Blaue Flecke verblassen und verschwinden. Was bleibt? Ein Tattoo natürlich. Ja, ich weiß, selbst Tattoos kann man entfernen oder überdecken lassen, aber sie sind das Dauerhafteste, was möglich ist. Nur Narben halten länger.
Wie bei allen dauerhaften Zeichen sollte frau/man natürlich vorher gut überlegen, ob das überhaupt gewünscht ist – und ob der Wunsch tief genug geht, mindestens so tief wie die Narbe oder die Farbe unter der Haut. Konsens ist hier genauso wichtig wie bei jeder anderen Handlung im BDSM.
Dazu noch die Frage, wie offen das Symbol – welches auch immer – denn gezeigt werden darf. Für Saunagänger gibt es praktisch keine Stelle am Körper, die nicht irgendwann mal irgendwo zu sehen ist. Oder genügt es, wenn die Stelle bei der Arbeit bedeckt ist? Was aber, wenn ChefIn das Zeichen am Casual Friday sieht? Ist das noch in Ordnung?
Ähnliches gilt für ein Halsband. Klar kann man das nur tragen, wenn man ‚spielt‘. Oder aber Sub trägt es dauerhaft, vielleicht sogar eines, das von Dom verschlossen wurde und nur mit speziellem Werkzeug oder Schlüssel geöffnet werden kann. Wie sichtbar soll das Halsband sein?
Ich fürchte (und habe es schon erlebt), dass Sub von einem (halbwegs) eingeweihten Fremden behandelt wird, als wäre Sub-sein ein Zeichen nicht nur für Unterwürfigkeit unter einen Partner, sondern als könne man diese Sub überrennen. Sie ist ja submissiv, also braucht das Gegenüber nur dominant genug aufzutreten und schon braucht es keine Rücksicht mehr zu nehmen. Ein Erlebnis, auf das Sub gerne verzichten kann. Nicht immer steht Dom hintendran, nicht immer genügt das Selbstbewusstsein, um auf seinem Recht zu beharren. Egal ob Frau oder Mann, es kann im Beruf oder im Umgang mit Fremden Nachteile bringen, wenn man sich nicht nur als Teil der Community outet, sondern gleichzeitig seine Stellung bekanntgibt.
Bitte bedenkt das bei jeglicher Kennzeichnung.
Es gibt auch Zeichen, die ihre Bedeutung nur für die Eingeweihten offenbaren. Das kann eine Halskette sein oder ein Fußkettchen, ein Armband oder auch ein Tattoo. Es kommt halt darauf an, was gezeigt wird. Es gibt handelsübliche Halsketten, die wie verdrehte Seile aussehen, Choker sind wieder in, die an ein Halsband erinnern, Armbänder mit einer dezenten Triskele verziert (wie meines) oder man trägt den beweglichen Ring am Ring der O nach innen.
Unauffällig ist auch ein Anhänger mit Einkaufswagen-chip, den man am Schlüsselbund mit sich tragen kann, wie dieser auf dem Bild. Ich hatte davon einige, von denen ich in meiner Facebook-Gruppe anfangs welche verlost habe und einer hängt natürlich an meinem Schlüsselring.
Oder du begnügst dich doch mit der temporären Art der Zeichnung. Ich finde es extrem sexy, wenn ich mit Sperma gezeichnet bin. Natürlich nur von einem bestimmten Mann (meinem!), nicht von einem Fremden, und auch nur in dieser Situation, in der ich dazu beigetragen habe, es zu produzieren – ist ja wohl klar, oder?
Na, wie hältst du das? Willst du ein dauerhaftes Zeichen? Darf es sichtbar sein? Oder begnügst du dich mit einem versteckten oder temporären?
Wie löst Tyler das mit Holly in Call-a-Dom: Under Your Command? Zuerst mit einem einfachen Gürtel. Später mit Diamanten und einem sehr speziellen Ring – da weiß er nämlich, dass Holly mehr Glitzer im Leben braucht. Aber das erste Zeichen, das er ihr gibt, ist ein Halsband und es besteht aus zwei Reihen Perlen und einem Anhänger mit Stein, der sich genau in die Kuhle unter dem Hals legt.
Mein Blick ist wieder oben angelangt, wo ich diese prachtvollen Locken, die sich bereits wieder über ihren Rücken ergießen, erneut zur Seite schiebe. Ich will das Halsband sehen, das ich ihr gekauft habe. Es ist kein Halsband, das sie als Sub ausweist, doch es kam meiner Vorstellung am nächsten. Elegant wegen der Perlen, passend zu dem Kleid, das Moneypenny mir beschrieben hatte, und nur für mich symbolträchtig. Ich bin nicht einmal sicher, ob Holly weiß, dass es eine Anspielung auf ein echtes Halsband sein soll.
Zu früh, dachte ich, als ich beim besten Juwelier von Denver durch den Laden streunte und genau an diesem Halsband hängen blieb. Doch ich konnte nicht widerstehen. Dabei weiß ich genau, dass sie nie meine feste Sub werden wird. Gerade der heutige Abend hat mir bewiesen, dass ich noch viel zu viel zu tun habe. Ich kann mich nicht ablenken lassen von meinem Ziel, die Gefahr, dass ich es vergesse oder einfach vor mir herschiebe, ist viel zu groß.
Vielleicht nach der Wahl? Oh, die Versuchung gibt keine Ruhe. Nein. Wenn überhaupt, werde ich danach die Lage neu bewerten.
Gedankenverloren streichle ich ihren Hals, den Nacken, die Fingerspitzen gleiten über die Perlen und die zarte Haut unter dem Ohr, die sich genauso seidig anfühlt.
Call-a-Dom: Under Your Command bekommst du hier bei Amazon und in allen Buchläden und Online-Shops als Taschenbuch.
Ach, weißt du was? Ich verlose drei mal je einen dieser Schlüsselanhänger wie oben im Bild. Schreib bis zum 05.09.2021, 24.00 Uhr einen Kommentar unter diesen Beitrag und verrate mir, welches von den Halsbändern, die Tyler Holly gibt, dir am besten gefällt. Gibt es mehr als drei Kommentare, verlose ich unter allen, der Gewinn ist nicht in bar einlösbar. Ich nehme über die für den Kommentar gespeicherte Mailadresse Kontakt mit den Gewinnern auf. Die Erlaubnis hierzu erteilst du mir mit deiner Teilnahme. Die Adressen werden nicht gespeichert oder für andere Zwecke verwendet.
Eine Halskette mit einer Plakette auf der mein Kurzzeichen steht
Auch sehr schön!
Ich weiß nicht, was ich am schönsten finden würde, aber mir gefällt die Vorstellung des Symbolhaftem sehr gut.
Diesen Dingen kommt ein individueller Wert zu, mit dem man mit einem anderen verbunden ist.
Das ist für mich eine schöne Vorstellung, ich weiß, was es bedeutet und das ist für mich wichtig.
Es kommt mir nicht darauf an das andere erkennen ob ein/e sub oder Dom sich dahinter versteckt.
Ich mag z. B. besonders ein Armband, das mir geschenkt wurde. Es ist ein Armband einer Firma, die manche eher am Meer vermuten würden, aber in Wirklichkeit aus Köln kommt.
Es ist geflochten, aus einem Lederband und Segeltau. Genau solche Dinge, die in einem Spiel auch Spaß machen können. Sicherlich nicht wahnsinnig viel wert, aber die Bedeutung umso mehr. Ich freue mich und muss schmunzeln, wenn ich darauf angesprochen werde.
Mir gefällt auch das Lederarmband mit den Triskele sehr gut, was Du auf einem deiner Bilder zeigst.
Das hat was.
Mir gefallen auch schöne Bänder die durch Perlen geführt sind und die eng oder weit um den Hals oder Handgelenk getragen werden können und einer Frauenhaut sehr schmeicheln können.
Das kommt wohl Tyler und Holly eher entgegen.
Und, wenn Menschen, ihre Symbole offen für jeden erkennbar tragen, welches auch immer, dann finde ich das sehr mutig und gleichzeitig provokant.
Hm…., habe dadurch vielleicht Deine Frage nicht beantworten können.
Verdammt, wieder« nix « gewonnen, aber macht nichts.
Lieben Gruß
martin
Lieber Martin, du hast doch die Frage beantwortet! Alles gut! Das mit dem Armband ist toll und genau das, was mir auch gefällt. Symbolträchtig für den, der es trägt, nicht so sehr für andere.
Ich finde die Idee von einem Halsband echt richtig schön, Perlen sind zwar nicht so meins, aber ein Halsband mit der Triskele ist auch eine tolle Idee!
Wobei ein einfacher Gürtel natürlich auch ein tolles Geschenk in einer Kink-Beziehung sein kann! 🙂
Ah, ein Kenner – ja, ein fester Ledergürtel sagt eine Menge aus über die Beziehung!
gefallen mir alle sehr gut <3
🙂
Ich finde das Halsband für Holly am schönsten, weil ich selbst eher gern Halsschmuck trage, wobei ich nicht auf Perlen stehe.
Es gibt so viele schöne Halsbänder, auch ohne Perlen! Die sind ja auch für eine sehr feine Party.
Mir gefallen Choker sehr gut. Weil sie an ein Halsband erinnern, aber mich nicht ausdrücklich „als sub ausweisen“- würde ungern im Alltag als solche erkannt werden… es gibt eben doch genug Leute, die diese Seite von mir nicht verstehen würden bzw. missinterpretieren…
Zudem finde ich Choker sehr hübsch 😀
Genau, Choker kann man als Schmuck ansehen ohne Bedeutung. Es genügt doch, wenn die Bedeutung für dich/euch sichtbar ist.
DIe Triskele
Noch ein Fan! Schön!
Das Halsband für Holly ist herausragend, da bin ich total begeistert.
Gewinnen möchte ich natürlich sehr gerne.
Dankeschön!
Du stehst auf der Liste!
Eigentlich finde ich alle sehr schön 🙂
Auch eine Möglichkeit – vielleicht wählt Dom dann?
mein Favorit wäre ein Armband mit einer dezenten Kennzeichnung, wie z.B. der Triskele, die bei Bedarf auch kaum sichtbar an der Gelenksunterseite getragen werden kann
Selbst wenn man die Triskele offen trägt, erkennen viele die Bedeutung nicht. Ich mag diese dezente Kennzeichnung auch.
ein Halsband mit der Triskele , aber gerne auch ein Gürtel
Ich finde ein Halsband sehr schön edel und schick, mit oder ohne Perlen. Aber in Alltag tendiere ich zu einer Triskele, denn es gibt einfach noch zu viele Unwissende bzw. Nichtversteherin unserer Welt.
Ich würde mich freuen über „triskele“.Sieht toll aus am handgelenk.
Danke
Mir gefallen die Triskele sehr gut. Weil sie an ein Halsband erinnern. Eigentlich finde ich alle sehr schön
Das Halsband für Holly ist superschön
Triskele haben für mich etwas mysthisches
Der Anhänger mit Einkaufswagenchip ist mein Favorit
Die Choker gefallen mir sehr gut
alle sehr schön, das für Holly gefällt mir am besten