Ortswechsel

„An einem anderen Ort?“

„Ja, nicht immer nur zuhause. Ich hab da ein paar Ideen …“

David fasste Elena in den Nacken und zog sie näher. Er konnte ihr ansehen, dass sie gerade tausend Orte in Gedanken durchging, und versuchte, sie mit seinen Vorstellungen in Einklang zu bringen.

„An was denkst du dabei?“

„Da wir inzwischen jeden Raum in unserer Wohnung ausprobiert haben, sollten wir unsere Aktivitäten ausdehnen.“

„Meinst du den Wäschekeller?“

Er grinste. Sex auf der Waschmaschine im Schleuderprogramm klang ganz gut. Ein neuer Ort für seine Liste. „Ich dachte an etwas mehr Abenteuer.“ Sollte sie doch weitere Vorschläge machen. Man konnte nie genug Anregungen bekommen.

„Das klingt nach sehr aufwändiger Planung. Du weißt, dass ich nicht so auf geplanten Sex stehe.“

Seine Finger wanderten an ihrem Rückgrat nach unten und zeichneten den Spalt ihres Hinterns unter der Jeans nach. „Es geht auch ohne Planung. Natürlich würde es die Sache sehr vereinfachen, wenn du häufiger Kleider tragen würdest.“ An Jeans lockte ihn vor allem die Stelle im Zwickel, wo sich die Nähte kreuzten. Sie lag bei Elena genau über ihrer Klit. Er presste seinen Finger darauf und schob sie wenige Millimeter vor und zurück. Mehr war nicht nötig. Elenas Augenlider senkten sich langsam, dafür öffnete sich ihr Mund. Die Leichtigkeit, mit der sie sich von ihm erregen ließ und ihre Umgebung vergaß, kickte ihn wie ein zu schnell getrunkenes Glas Wein. „Komm, zieh dich um. Wir gehen spazieren.“

 

Elena schwankte zwischen Verunsicherung und freudiger Erwartung. Was er wohl vorhatte? David hatte ihr seinen Einfallsreichtum schon häufig bewiesen, vor allem in Bezug auf den Einsatz von Alltagsgegenständen als Sexspielzeug. Aber Sex an anderen Orten klang noch perverser als Schmerz oder Fesselung. Bisher hatten sie nur in ihrer Wohnung experimentiert, unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Und nun dieser Schritt nach draußen? Aber halt, sie war zu voreilig. Er hatte doch gar nicht von draußen gesprochen.

„Komm mit, mein Herz.“ Er führte sie aus dem Haus, die abendlich ruhige Wohnstraße entlang in Richtung des Zentrums. Eine Weile wirkte es, als seien sie ein normales Paar auf einem Abendspaziergang. Genau so lange, bis er seine Hand unter ihren Rock schob und mit seinen Fingerkuppen ihre Muschi massierte. Elena versuchte sich vorzustellen, wie das von hinten aussah.

„David?“

„Ja, mein Herz?“

„Ich finde das sehr provokant. Jeder kann sehen, wo deine Hand steckt.“

„Du sollest dich nicht so sehr um andere kümmern, sondern mehr um mich.“

„Und was tun?“

„Leg deine Hand auf meinen Schwanz und fühl, wie hart er ist. Für dich.“

Wieso war ihr Davids exhibitionistische Ader in den zwei Jahren ihrer Beziehung nicht begegnet? Dabei hatten sie doch so viel im Voraus geklärt, die Vorlieben abgecheckt und vor allem die Tabus. Sie konnte sich kaum noch an die Liste erinnern, es stand ein Haufen von Möglichkeiten darauf, die keiner von ihnen ausgeschlossen hatte. Womöglich hatte sie selbst bei Sex in der Öffentlichkeit das Kreuzchen bei „mal sehen“ gemacht, immerhin fantasierte sie häufig von Zuschauern, was sie ihm allerdings nicht auf die Nase binden wollte.

„Du bist nicht bei der Sache.“

„Tut mir leid. Die Umgebung lenkt mich ab.“

Ruckartig drehte er sie um, lief ein Stück zurück und schob sie in eine kleine Gasse, die zwischen zwei Wohnblocks ins Dunkel führte. „Hier ist weniger Ablenkung.“

Sie wagte nicht, etwas zu antworten. Lieber ruhig sein, jedes Geräusch würde doch nur Aufmerksamkeit auf sie lenken. Aus einigen Fenstern drang der Schein eines laufenden Fernsehers, aus anderen nur helles Licht, unterlegt von Stimmen. Ihre Füße raschelten durch Laub, feine Äste strichen über ihre Wange und zupften an ihren Haaren. Dem Geruch nach zu schließen befand sich hinter der Hecke ein Komposthaufen.

Der Weg stieß auf einen weiteren, der hinter den Gärten entlanglief. Ein paar verstreute Laternen, zum Teil von Efeu überwuchert, spendeten trübes Licht, gerade ausreichend, den Verlauf zu erkennen. Zu beiden Seiten wurde der Weg eingerahmt von Holzzäunen, nicht höher als Davids Kopf. Er führte sie ein Stück nach links. An einem der wenigen Gärten, die von einem Maschendrahtzaun begrenzt wurde, blieb er stehen.

„Das gefällt mir. Stell dich mit dem Gesicht in Richtung Haus und halt dich am Zaun fest. So kann ich wenigstens ein bisschen sehen.“ Aus den Fenstern des Erdgeschosses und der Terrassentür drang grelles Licht, das nicht ganz bis zu ihnen reichte. David hatte das einzige Zaunstück ausgesucht, das den Blick auf das Haus freigab.

Elenas Finger krallten sich in den Zaun, der kühle Draht schnitt unbequem in die Gelenke. Es fiel ihr schwer, sich auf Davids Spiel einzulassen. Zu hell. Zu nah am Haus. Sie musste nicht nur leise sein, sondern sich auch möglichst wenig bewegen, wollten sie nicht entdeckt werden. Dann dachte sie mit wachsendem Entsetzen darüber nach, ob er wirklich aufhören würde, falls sie bemerkt würden. Ja, bestimmt. Oder? Warum nur brachte der Gedanke zugleich Lust, die sich in Kontraktionen ihres Unterleibs verfestigte?

Sie konnte in Kniehöhe Blumen erkennen, wenn auch keine Farbe, so doch die Form. Astern vielleicht, oder Chrysanthemen, dahinter einen Rasen. Keine Schaukel, vielleicht auch keine Kinder. Immerhin.

„David? Was ist, wenn man uns sieht?“

„Dann lächelst du freundlich und grüßt.“

„Aber …“

„Hör auf zu denken, Elena!“

Mit einem Ruck zog er ihr Strumpfhose und Slip zugleich bis zu den Knien, hob den Saum des Kleides und steckte ihn in den Gürtel. Die Kälte bildete einen scharfen Kontrast zu Elenas heißer Muschi.

„David!“

„Ruhe jetzt. Je lauter du wirst, desto eher kommt jemand.“ Seine Finger griffen grob nach ihren Schamlippen, quetschten und drückten, zogen und zupften. Dann drangen sie ein. Zwei oder drei, egal. Ihre Nässe ließ es zu, dass er auch vier in sie versenkte, wie er es schon bei anderen Gelegenheiten ausprobiert hatte. Der Duft ihrer Erregung erreichte sie, würzig, stärker als der Duft der Blumen.

Er trieb seine Finger in sie, ohne Rücksicht, sogar verbunden mit Schmerz, der Ring am kleinen Finger drückte unangenehm und quetschte das ein oder andere Mal ihr Fleisch. Trotzdem blieb sie stehen, klammerte sich wie ein Groupie vor der Bühne an den Zaun.

Ihr Oberkörper senkte sich von alleine, bot ihm im Gegenzug ihren Hintern dar, ihre Pussy im Zentrum der Zielscheibe, das schwarze Loch der Hauptgewinn.

 Als etwas in der Nähe raschelte, schloss sie lieber die Augen und stellte sich einen Mann vor, der in der Dunkelheit zwischen dem Licht der Laternen stand und sie beobachtete.

David kannte ihren Körper wie seinen eigenen. Dass sie von seiner Wahl nur vordergründig abgeschreckt war, zeigte ihre Bereitschaft und die Nässe, die an seinen Finger entlang über die Handfläche floss. Er konnte sie zum Squirten bringen, aber er hörte auf, ehe es soweit war. Zu früh. Das Spiel sollte nicht so schnell zu Ende sein. Er wäre kaum noch in der Lage, sich zurückzuhalten, wenn sie sich ihm in diesem Zustand präsentierte, völlig versunken in sich und ihre Lust, bereit sich von allem und jedem ficken zu lassen.

Oft schon hatte er davon fantasiert. Sie so vorzubereiten, dann einer Schlange von wartenden Männern zu überlassen zu ihrem und seinem Vergnügen. Zu lange hatte er diese Seite seiner Sexualität, seines Kinks, unterdrückt. Es war Zeit, einen Schritt weiterzugehen.

Er sah die Tür sich öffnen, hörte die Schritte auch über Elenas Stöhnen. Gut so, er wollte sie langsam mit seinen Plänen konfrontieren. Deshalb der Zaun zwischen ihnen. Der diente nicht dazu, sie vom Eindringen abzuhalten, sondern vor allem, Elena von der Lust des Mannes zu trennen, der hier auf sie zukam.

David nickte Liam zu, dann verstärkte er seine Stöße wieder.

„Elena, mach den Mund auf.“

Sie tat es, er konnte ihren Kiefer sehen, der sich absenkte. Seine gehorsame Schlampe. Erst als Liam genau vor ihr stand, seinen steifen Schwanz in der Hand, nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt, folgte der nächste Befehl. „Mach die Augen auf!“

 

Elena ließ sich Zeit, ihm zu gehorchen. Nicht mit Absicht, sondern weil sie ganz darauf konzentriert war, dem Gefühl in ihrer Pussy nachzuspüren. Die Finger zogen sich zurück, dafür drückte sich etwas Weiches in ihre Öffnung, unter der warmen Haut hart wie Stahl. Oh Gott, ja! Bitte fick mich! Sie liebte das Gefühl seiner Hände, die sich in ihre Hüften gruben, wusste, dass er sie genauso hart an sich ziehen würde, wie er sich in sie rammte, wartete auf den leichten Schmerz bei der Dehnung ihres Gangs und beim Anschlag am Ende ihrer Höhle.

Ihre Augen flogen auf, als er sie aufspießte, sahen eine schwarze Wand vor sich. Ein herber Moschusduft drang zu ihr, dann erst erkannte sie einen Schwanz und die träge Bewegung einer Faust, die daran auf- und abglitt.

Es war unmöglich, sich dem Zauber der Bewegung zu entziehen, den Blick davon zu lösen. Umso bewusster wurde ihr das Klatschen seiner Haut auf ihrer, ein feuchtes Geräusch, erzeugt von ihrer Muschi, ihr eigenes Keuchen, nein, lautes Stöhnen.

 

„Sie leckt sich die Lippen, David.“

Ein Grunzen als Antwort. Elena fixierte unverwandt den Schwanz vor ihrer Nase.

„Wenn du magst, darfst du ihn ablecken.“

Ihre Zunge bewegte sich von alleine, ehe sie darüber nachdenken konnte. Nur der Hauch einer Berührung, nur die Zungenspitze, die für den Bruchteil einer Sekunde auf die heiße Haut traf, ihn kostete, seine Weichheit ertastete, seinen Geruch verstärkte.

Dann explodierte sie.

David hielt inne. Er war noch lange nicht soweit, wenn auch hocherregt. Seine lange geübte Zurückhaltung zahlte sich wieder einmal aus. In der Dunkelheit konnte er Liams Gesichtsausdruck nicht deuten, aber er war sicher, dass sich darauf sein Triumph widerspiegelte.

Elena war reif. Reif für neue Spiele. Beim nächsten Mal würden sie auf die andere Seite des Zaunes wechseln. Beim nächsten Mal durfte Liam mitspielen. Er nahm seine Stöße wieder auf und fühlte, dass sein Schwanz weiter angewachsen war, dicker als zuvor, länger, härter.

Ein anderer Ort, ein anderer Mann. Kleine Schritte auf dem Weg zu seinem Ziel.

 

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