„Wie macht ihr das?“

Treffe ich auf Gleichgesinnte, ist das meist die erste Frage.

Ich brauche nicht nachzuhaken, was sie damit meinen. Es geht immer um das Gleiche: Du hast Familie. Du bist BDSMler. Wie funktioniert das? Habt ihr ein Spielzimmer? Spielt ihr nur, wenn ihr die Kinder zu den Großeltern gebracht habt? Was sagen die Nachbarn über die Geräusche, die trotz aller Dämmung aus dem Schlaf- oder Spielzimmer dringen? Wie kommt man auf Kommando in Stimmung?

Viele, vor allem die in einer festen Partnerschaft Lebenden, haben diese Probleme, erst recht wenn Kinder im Haus sind.

Ja, wir nutzen die Gelegenheit, wenn die Kinder weg sind. Nein, wir haben kein besonderes Spielzimmer, aber unser Schlafzimmer lässt sich mit wenigen Handgriffen umbauen. Die Nachbarn? Ehrlich gesagt sind sie mir egal. Noch nie hat uns jemand angesprochen, wenn doch, würde ich es auf Musik schieben oder handwerkliche Arbeiten. Sollte ihnen das nicht genügen, dürfen sie sich gerne weiter Gedanken machen.

Komme ich auf Kommando in Stimmung? Oh ja. Es braucht nur ein Wort. Egal, was sonst in meinem Kopf ist, leert er sich bei diesem Kommando. Mein Bauch macht einen Purzelbaum. In meinem Unterleib ziehen sich Muskeln zusammen, meine Nippel werden hart, der Mund trocken.

Vielleicht bin ich konditioniert, wie der Pawlow´sche Hund, aber im Gegensatz zu ihm weiß ich von meiner Konditionierung, bin froh darum und genieße diesen Augenblick, wenn alle Sinne sich verschärfen, mein Herz sich überschlägt und erste Feuchtigkeit sich sammelt.

In diesem Moment vergesse ich Nachbarn und Kinder. Ich überlasse mich ihm. Mit Haut und Haaren; und wichtiger noch: mit Kopf und Körper.

 

10 Gedanken zu “„Wie macht ihr das?“

  1. Beneidenswert, dieses sich auf Knopfdruck fallen lassen können! Das ist ja für Eltern ohne „besondere Neigung“ (was für ein Quatsch) schon schwer genug!

    • Versuch es doch auch mal mit diesem besonderen Tonfall, lieber Mic! Ein wenig dunkler als sonst, nahe am Ohr, leise und vielversprechend, das sorgt für die besondere Stimmung auch bei Vanillas …

    • Liebe Kitty,
      mit „ein Wort“ ist nicht unbedingt ein bestimmtes Wort gemeint, eher Anweisungen wie „Geh schon mal vor“ oder „Zieh dich aus“, aber noch besser wirkt: „Jetzt bist du dran“ mit jeglicher Betonung, die du dir vorstellen kannst …
      Natürlich geht es auch wortlos – der Biss in diese empfindliche Stelle am Nacken zusammen mit einer Hand im Rücken, die mich zur Treppe schiebt – ich habe schon Gänsehaut, wenn ich nur daran denke (und sonst tut sich auch noch eine Menge …)

      • Guten Abend und vielen lieben Dank für deine aufschlussreiche Erklärung. 🙂
        Also mehr Schlüsselbotschaften. Sowas kenn ich auch. Ich liebe verbale Anweisungen etc., aber sie müssen in einer bestimmten Tonlage kommen und wie von selbst… nicht gekünstelt oder sowas.

        Bei deinen Andeutungen passiert bei mir auch was. 🙂

        Der Link funzt bei mir leider nicht…

          • Ja, es muss ehrlich aus dem Inneren kommen – voller Überzeugung!
            Ähm, du hast da immer einen blau unterlegten Link unter deinen Kommentaren … was mit polldaddy.com… und wenn ich da draufklicke, dann kommt ganz viel Buchstabengewirr…

  2. Schatzi und ich spielen soviel hier bei mir….ich hab auch kein extra Spielzimmer als auch bei ihm.Ich bin ehrlich. Besser fallen lassen kann ich mich bei ihm im Spielzimmer mit den 1000 Möglichkeiten…aber auch hier knie ich gerne, bediene ihn und wenn die Kinder nicht da sind geht es auch mal was wilder zu….;) Meine Kids wissen was ich mache wenn auch nicht bis in Detail sie sind schon nicht mehr ganz so klein

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