Immer wieder taucht auf meiner Webseite der Suchbegriff BDMS statt BDSM auf. Nicht nur dort, auch wenn es um meine Bücher geht, finde ich oft diesen Dreher.
Nicht schlimm – sofern es nur ein Dreher ist.
Schade zumindest, wenn es aus Unwissenheit geschieht. Denn es zeigt mir, dass die/der Autor_in nicht weiß, was die Buchstaben BDSM bedeuten und warum sie in genau dieser Reihenfolge stehen.
Deshalb gibt es hier eine kurze Erklärung:
B und D stehen für Bondage and Discipline
Bondage steht allgemein für Fesselung oder für alles, was die Bewegungsfreiheit einschränkt, also auch Fesseln aus Metall oder Gerätschaften wie ein Andreaskreuz, woran ein Mensch gefesselt werden kann. Mehr Infos gibt es in diesem Beitrag. Und hier erkläre ich, wie ich zum Bondage gekommen bin.
Discipline steht nicht nur für Disziplin (die gefordert wird), sondern für Erziehung, Training, alles, womit eine Beziehung/das Zusammenleben geregelt werden kann. Dazu gehören auch Strafen für Fehlverhalten wie Schläge oder das Ausharren in einem Käfig, ein Peniskäfig oder ein Keuschheitsgürtel, aber auch das Verbot, sich selbst zu befriedigen. Auch über Disziplin findest du hier einen Beitrag.
D und S stehen für Dominance and Submission
Während B und D noch einzeln daherkommen, gehören Dominanz und Submission zusammen, denn es gibt das eine nicht ohne das andere. Zwei rein dominante Menschen können keine BDSM-Beziehung führen, denn es geht hier um die Macht. Klar kann man wechseln, es gibt eine Menge Switcher, die sich mal unterwerfen, mal das Sagen haben wollen. Es gibt auch Konstellationen mit mehreren dominanten Menschen und nur einer/m Sub oder umgekehrt, das ist ja alles flexibel. Aber wer Dominanz und Unterwerfung in seiner Beziehung lebt, braucht immer ein Gegenstück.

D/s, wie es auch geschrieben wird, um das Machtgefälle auch optisch darzulegen, kann ganz ohne Bondage und Disziplin, auch ganz ohne Schmerz und sogar ganz ohne sexuellen Kontext gelebt werden – wie übrigens auch die anderen Punkte. Es gibt viele, die Bondage lieben, ohne damit etwas Sexuelles zu verbinden, sie lieben einfach nur die Umarmung der Fesseln – oder genießen die Zuneigung und die Macht, die sie mit aktivem Fesseln ausdrücken.
M und S stehen für Masochism and Sadism
Masochismus und Sadismus gehören auch zusammen, denn es gibt in der Regel einen Menschen, der es liebt, Schmerzen zu spüren, und einen anderen, der es liebt, Schmerzen auszuteilen. Das kann ebenfalls wechseln, genauso wie sich ein Mensch in seinem Leben umorientieren kann. Nichts ist festgemauert. Was Sadismus bedeutet, findest du in diesem Beitrag.
Der Begriff Sadist wird gerne auch als Bezeichnung einer Krankheit verwendet. Da es auf diesem Blog aber nicht um Krankheiten geht, sondern immer um die sexuelle Ausprägung, möchte ich nicht darauf eingehen. Ja, ein Mensch, der sexuelle Lust daraus zieht, einem anderen Schmerzen zuzufügen, darf als Sadist bezeichnet werden. Dass er es im Rahmen von BDSM immer im Konsens, also nur mit der Zustimmung des Partners tut, setze ich voraus.
Über die Bedeutung von Konsens habe ich schon eine Menge geschrieben, sie ist Grundlage aller Handlungen in einer BDSM-Beziehung. Auch deshalb geht es bei Sadismus nicht um die psychische Störung!
Ach ja, ein Masochist ist dementsprechend jemand, der Lust empfindet, wenn sie/er Schmerzen empfindet. Wie immer ist die Bandbreite hier extrem. Womit man Schmerzen zufügen kann, könnt ihr in meinen Büchern lesen, das ist ja oft genug Thema (außer in Call-a-Dom, da geht es nicht um Lustschmerz).
Jetzt ist hoffentlich klar, warum D und S immer in dieser Reihenfolge geschrieben werden müssen – also BDSM statt BDMS.
Ich habe hier noch einen Beitrag, der die in der Szene üblichen Abkürzungen erklärt. Vielleicht ist der auch interessant für dich?
Das Bild zeigt übrigens mein Banner, das ich auf der Leipziger Buchmesse hängen hatte. Es bedeutet mir viel, denn es zeigt meine Auffassung von BDSM: Beschützt und geliebt in seiner Hand …
Was bedeutet BDSM für dich? Schreib mir doch einen Kommentar!